“Diesel vergeht, Fahrrad besteht”: Lebendiges Fahrverbot gegen Dieselstinker für saubere Luft!

Von | 1. August 2017

Berlin, 01. August 2017. Zum morgigen Dieselgipfel protestieren der Volksentscheid Fahrrad und Changing Cities ab 08:30 Uhr vorm BMVI mit einem Slow-Bike-Race als “lebendigem Fahrverbot” gegen die Langsamkeit von Bundesregierung und Berliner Senat im Kampf gegen die Vergiftung von Stadtbewohnern. Sie fordern die sofortige Umwandlung von Autospuren in Radwege, sobald NOx-Grenzwerte überschritten werden. Das wäre im Gegensatz zu Scheinlösungen wie Softwareupdates gegen die Luftkrise in Städten nachhaltig wirksam.

Auf Berliner Straßen werden die Grenzwerte für Stickstoffdioxid regelmäßig überschritten. So lagen die durchschnittlichen Werte im Jahr 2016 an der Leipziger Straße zwei Drittel über dem Erlaubten. Dieselabgase vergiften ungehindert weiter die Berlinerinnen und Berliner und die Politik schaut tatenlos zu. Die Berliner Verkehrssenatorin Regine Günther hat sich bereits gegen schnelle Abhilfe durch Fahrverbote ausgesprochen, dabei haben es alle Städte selbst in der Hand, hier sofort zu handeln.

Wenn sich Frau Günther gegen Fahrverbote stellt, bleibt an den NOx-Hot-Spots nur noch die schnelle Flächenumwandlung von Fahrspuren in Radwege als Maßnahme über“, fordert Marion Tiemann vom Volksentscheid Fahrrad. Frau Günther sei die Verantwortliche für den Schutz der Berlinerinnen und Berliner vor der Vergiftung durch Dieselabgase.

Mit dem Slow-Bike-Race bei der morgigen Protestaktion soll ein lebendiges Fahrverbot entstehen: 50 – 200 Radfahrer fahren so langsam wie möglich und reduzieren damit den Autoverkehr, so dass giftige Abgase gar nicht erst entstehen können. “Bauliche” Fahrverbote in Form geschützter Radwege könnte in jeder Stadt sofort umgesetzt werden: Damit würde Radfahren attraktiver, Autofahrer stiegen um, die Luftverschmutzung würde kleiner.

Bereits seit zwei Jahren ist bekannt, dass Autohersteller den Giftausstoß ihrer Dieselautos fälschen, jetzt wurden auch noch Vorwürfe zu Kartellabsprachen laut. Jährlich sterben durch diese Tricksereien europaweit mehr als 10.000 Menschen an den Folgen der Dieselvergiftung. Das zeigt: Der Politik und den Herstellern ist Motorenschutz wichtiger als die Gesundheit und das Leben ihrer Bürger und Bürgerinnen!

Konzerne dürfen nicht länger unsere Lungen als Schadstofffilter missbrauchen und jetzt auch noch durch milliardenschwere Subventionen unterstützt werden. Die Regierung und die Bürgermeister müssen unsere Gesundheit schützen und das Verursacherprinzips auf den Straßen durchsetzen”, so Denis Petri, Referent für Mobilität und Stadtentwicklung bei Changing Cities e.V..

Neben Changing Cities und dem Volksentscheid Fahrrad protestieren morgen ebenfalls die Deutsche Umwelthilfe, der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (10:30 Uhr) und der Verkehrsclub Deutschland (12:30 Uhr) vor dem BMVI, um für mehr Gesundheit, bessere Luft für alle und Lebensqualität und drastisch weniger Autoverkehr in den Städten zu demonstrieren.

Weiterführende Informationen und Links:

Link zum Demoaufruf für das “Lebendiges Fahrverbot”: https://www.facebook.com/events/1621199204559237/

Link zur Demo des Volksentscheids gegen illegale Luft am 21.06.2017: https://www.facebook.com/events/1854137501579975

Tweet von Frau Günther, der sich gegen Fahrverbote ausspricht: https://twitter.com/SenUVKBerlin/status/890936395195449344

Informationen zum Zusammenhang zwischen Todesfällen und Abgasskandal: https://www.nature.com/nature/journal/v545/n7655/full/nature22086.html

Diese Pressemitteilung im Online-Bereich: https://volksentscheid-fahrrad.de/presse/pressemitteilungen/

Informationen zu Changing Cities e.V: http://changing-cities.org

Informationen zum Volksentscheid Fahrrad: https://volksentscheid-fahrrad.de

Ansprechpartner/in für die Presse im Team Volksentscheid Fahrrad / Changing Cities

Marion Tiemann, 0157 – 5032 0294, marion.tiemann@volksentscheid-fahrrad.de

Denis Petri, 0176 – 5772 2532, denis.petri@changing-cities.org

 

Über die Initiative Volksentscheid Fahrrad: Hinter dem Volksentscheid stehen Engagierte, Mobilitätsexperten, Demokratie-Retter und Fahrrad-Enthusiasten. Viele Verbände, Unternehmen und Wissenschaftler unterstützten das Anliegen, das Radverkehrsgesetz (RadG) schnell in Kraft zu setzen. Ziel ist, dass wir Berlinerinnen und Berliner sicher und entspannt Radfahren können; dafür hat die Initiative das Berliner Radverkehrsgesetz (RadG) erarbeitet. Der 10-Punkte-Plan des geplanten Gesetzes benennt konkrete Maßnahmen, jährliche Zielsetzungen und eine Umsetzungsverpflichtung innerhalb von acht Jahren. Der Volksentscheid Fahrrad ist Berlins schnellster Volksentscheid: Der Antrag auf Einleitung eines Volksbegehrens wurde innerhalb von nur dreieinhalb Wochen von 105.425 Berlinern unterschrieben Die neue Koalition hat zugesagt, alle Ziele und Forderungen zu übernehmen, ein Mobilitätsgesetz auf Basis des RadGesetzes bis Frühjahr 2017 in Kraft zu setzen und ab 2018 jährlich mehr als 50 Mio. Euro in die Radwege zu investieren. Über 100 aktive Mitstreiter organisieren sich selbst durch Online-Projekttools und durch schnelle, handlungsorientierte Entscheidungsfindung. Der gemeinnützige Trägerverein Changing Cities e.V. wurde gegründet und ermöglicht es der Initiative, Spenden entgegenzunehmen.

Über Changing Cities e.V: Changing Cities e.V. ist eine Kampagnenorganisation, die die Verkehrswende von unten weiter vorantreibt. Er zeigt die Flächenkonflikte auf der Straße auf und trägt sie aus. Laut und kreativ, unberechenbar und pragmatisch, politisch unabhängig und mit positiver Energie will der Verein den Finger weiter in die Wunde legen. Ziel ist es, der Zivilgesellschaft eine klare Stimme zu geben, Akteure zu vernetzen und ihnen stärkeren politischen Einfluss zu ermöglichen. Changing Cities e.V. ist gemeinnützig, lebt von Spenden und Fördermitgliedern und ist die Plattform für alle, die an eine bessere Stadt glauben und dafür kämpfen. Der Verein ist aus dem Netzwerk Lebenswerte Stadt e.V. hervorgegangen, der erfolgreich den Volksentscheid Fahrrad organisiert hat.


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